visible learning for teachers (Rezension)

Es ist die konsequente Weiterentwicklung des „großen“ Buchs visible learning von John Hattie: „visible learning for teachers“.
Denn wenn man Hatties Meta-Meta-Studie in den Händen hält und sich durch Hunderte von Seiten und Tausende von Studien quält, dann fragt man sich in der Schule zu Recht: „Und was bringt mir das jetzt im Unterricht?“
An diesem Punkt setzt John Hatties neues Buch an und „übersetzt“ die Erkenntnisse der Studie in schulische Praxis.


Das Buch, das leider bislang nur in englischer Sprache erschienen ist, haben Kollegen zuweilen auch schon als „Hattie for teachers“ oder „das Lehrer Buch von Hattie“ genannt. Denn nach der immens großen Forschungsarbeit (Hier sei schnell auf die deutsche visible-learning-Seite verwiesen!) schreibt Hattie „visible learning for teachers – maximizing impact on learning“ konsequent für Lehrer. Das Buch ist eigentlich 270 Seiten dick. Lässt man jedoch den Anhang mit Literatur und Fragebogen außer acht, bleiben noch 170 Seiten reiner Text, der sich auch in englischer Sprache gut lesen lässt. Das Buch ist in 9 Kapitel und drei Abschnitte aufgeteilt, wobei der zweite Abschnitt the lessons mit 110 Seiten deutlich am umfangreichsten ist.

Inhalt
1. Visible learning inside

Part A: The source of ideas and the role of teachers 
2. The source of the ideas
3. Teachers: The major players in the education process

Part B: The lessons 
4. Preparing the lesson
5. Starting the lesson
6. During the lesson – learning
7. During the lesson – feedback
8. End of the lesson

Part C: Mind frames 
9. Mind frames of teachers, school leaders and systems

Alle Kapitel werden wiederum durch insgesamt 42 zusammenfassende Thesen unterteilt, die Hattie erläutert und kurz mit Studien unterfüttert. (z.B. 15. The classrooms are dominated more by students than teachers questions. oder 29. Teachers and students have multiple strategies for learning.)  Auf diese Weise „entkleidet“ Hattie seine Studienergebnisse und präsentiert sie „nackt“ und handhabbar für die Schule oder den Unterricht.

Jedes Kapitel endet mit einem Fazit und Übungen, die Anregungen geben, wie die vielen Aspekte direkt ins Kollegium gebracht werden können. Dies sind beispielsweise Empfehlungen, eine Stunde unter bestimmten Aspekten zu beobachten, Vorschläge für Gespräche mit Kollegen, „Google-das-mal!“-Tipps, um sich in ein Thema einzuarbeiten oder offene Reflexionsfragen. Das ist nicht (und sollte auch nicht) alles sofort gemacht werden. Sondern Hattie bietet hier Anfänge und Gelegenheiten an, die hilfreich sind, wenn der Weg so weit scheint. Die letzte Frage, der letzte große Absatz im Buch ist dann zu Recht mit „Where to start this change process?“ übertitelt…

Im dritten Abschnitt geht es dann um mind frames, Denkweisen, die aus den vorangegangenen Thesen erwachsen. Wenn Lehrer und Schulleiter diese Denkweisen entwickelten, so Hattie, dann steigere die Wahrscheinlichkeit für Lernerfolg. (Erläuterungen hierzu sind einen eigenen Artikel wert.)

It is a way of thinking that makes the difference and we need to turn away from finding the ‚thing‘ – the program, the resource, the teaching method, or the structure.

Fazit: Diesem Buch ist zu wünschen, dass sich ein deutscher Verlag der Übersetzung annimmt, damit es noch mehr Diskussionen in schulischen Fachkreisen auslösen kann. 270 Seiten kosten derzeit bei Amazon 32,80€.

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